Die Geschichte des TSV Mitterfels-Haselbach begann im Herbst des Jahres 1926. Aufgeschlossene junge Männer, unterstützt von fortschrittlich gesinnten Beamten und Vorständen der damals in Mitterfels beheimateten Ämter und Behörden (Rentamt, Messungsamt, Amtsgericht, Landkrankenkasse, Distriktssparkasse, Polizei) gingen daran, sportliche Betätigung in Mitterfels gesellschaftsfähig zu machen.
Junge Leute hatten schon vorher auf freien Plätzen im Ortsbereich ihrem Sport- und Spieltrieb gefrönt, hatten Fußball und Faustball gespielt und Leichtathletik getrieben, freilich mehr planlos und unkontrolliert. Nun wollte man einen eigenen Sportplatz pachten und das konnte nur ein Verein.
Freilich war die Beschaffung eines Platzes nur einer der Gründe, die zur Gründung des Turnvereins führten. Ein anderer war das Wiederaufleben der "Turnvater-Jahn"-Ideale gerade zu dieser Zeit, und der dritte Grund war der, der die Mitterfelser Bürger schon von jeher auszeichnete, nämlich fortschrittliche, zukunftsschauende Aktivität.
Rückschauend kann man heute sagen, daß die Gründung des Turnvereins in Mitterfels gut und richtig war, daß aber nicht immer alles so verlief, wie die Gründer es sich vorgestellt hatten. Es gab Zeiten mit bedeutenden Erfolgen ebenso wie solche mit großen Schwierigkeiten, Zeiten mit überaus aktivem Vereinsleben ebenso wie Zeiten, in denen der Verein ruhte.
So ergeben sich für den Chronisten drei Abschnitte in der Geschichte des TSV Mitterfels-Haselbach, drei Abschnitte sehr verschiedener Art, wenn auch das Ziel - die sportliche Ertüchtigung und Betätigung - stets dasselbe war. Geht es im ersten Abschnitt von 1926,bis 1933 vor allem um die Turnbewegung an sich, um den geeigneten Sportplatz, um die einheitliche Sportkleidung, um die geregelte Ausübung von Turnen und Spiel und daneben um gute Geselligkeit, so dominiert im zweiten Abschnitt von 1949 bis 1953 eindeutig der Fußball. Daneben gibt es nur am Rande ein wenig Faustball und Leichtathletik. Der dritte Abschnitt von 1958 bis heute bringt dann den steilen Aufstieg zum mitgliederstärksten, zwei Nachbargemeinden umspannenden Ortsverein, der durch die Erfolge seiner Leistungssportler weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt wird, durch seine konsequente Breiten- arbeit immer mehr Anerkennung und Resonanz bei der Bevölkerung findet.
Der Turn- und Sportverein Mitterfels 1926 - 1933
Der eigentliche Gründungstag des Turn- und Sportvereins Mitterfels ist nirgends verzeichnet. Wohl aber gibt es ein Protokoll über die erste Mitgliederversammlung am 23. Oktober 1926 - 15 Mitglieder waren dazu erschienen.
Die Versammlung diente zunächst der Wahl einer funktionsfähigen Vorstandschaft, sodann der Sorge um die Instandsetzung eines geeigneten Sportplatzes und schließlich der Vorbereitung von sportlichen und geselligen Veranstaltungen. Alle folgenden Mitgliederversammlungen und Ausschusssitzungen dieser Zeit liefen im wesentlichen nach diesem Schema ab. Der Chronist muß deshalb nicht pedantisch eine Versammlung und Sitzung nach der anderen erwähnen.
Am 23. Oktober 1926 stand Herr Dr. Etsch als Vorsitzender des Vereins schon fest. Ihm wurden durch geheime Wahl die Herren Dietl als Schriftführer, Kopf als Kassier (Säckelwart), Moosmüller und Zimmermann als Turnwarte, Flurer als Spielwart und Eibl als Zeugwart zur Seite gestellt. Diese erste Vorstandschaft des Turn- und Sportvereins Mitterfels nannte man damals Turnrat. Die genannten Herren bestimmten die Geschicke des Vereins während der schwierigen Anfangsphase und blieben zum Teil mehrere Jahre hindurch mit an der Spitze.
Der junge Verein nahm sich viel vor. Man wollte den schon angepachteten Sportplatz bei Hiendl bis zum Frühjahr 1927 in einen ordentlichen Zustand bringen, die Zusammenarbeit mit den übrigen ortsansässigen Vereinen fördern, Verbindungen zu Sportvereinen in der Umgebung (hauptsächlich Straubing u. Bogen) knüpfen, gesellige Veranstaltungen durchführen und Theater spielen zugunsten der Vereinskasse. Die gute Zusammenarbeit innerhalb des Vereins zeigte sich darin, daß häufig unentgeltliche Arbeit geleistet wurde (z. B. beim Pflügen des Spielplatzes, beim Ansäen u. Walzen). Die ersten Anschaffungen wurden bei den örtlichen Handwerkern getätigt, so unter anderem Eisenstäbe bei Lankes, Schlaghölzer und Sprungständer bei Schmid Michael, Schlagbälle und ein Fußball bei Hößl.
Der Anfang war gemacht, das folgende Jahr 1927 war das erste Jahr reger Aktivität. Der neue Verein brauchte eine Satzung. Die Mustersatzung der Deutschen Turnerschaft wurde geringfügig geändert und von den 18 erschienen Mitgliedern (insgesamt zählte der Verein zu diesem Zeitpunkt 24) im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 22. April 1927 einstimmig beschlossen. Ebenso einstimmig wurde die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister beim Amtsgericht Mitterfels genehmigt.
Der erste Faschingsball des Turn- und Sportvereins am 4. Februar 1928 brachte nicht den erwarteten Erfolg, dafür ein Defizit von 28.50 RM. Dabei hatte man nicht einmal Masken zugelassen, weil es ein "besserer" Vereinsball werden sollte.
Mehr Erfolg wurde mit einer Haussammlung für die Sportplatzinstandsetzung erzielt, sie erbrachte immerhin 132 RM. Zwei Kuriositäten sind bei dieser Haussammlung zu vermelden: 1. Sämtliche Landwirtschafttreibende schlossen sich von einer Zeichnung, auch des kleinsten Betrages, aus. Der damalige Ortspfarrer gab eine Spende, verlangte aber, daß beim Turnen und Spielen die Geschlechter getrennt eingeteilt werden sollten.
Nachdem der Bezirk Bogen 100 RM, die Gemeinde Mitterfels 90 RM und die Brauerei Röhrl, Straubing, 50 RM gespendet hatten, war die Finanzierung der Sportplatzinstandsetzung gesichert. Nun getraute man sich, einen weiteren Antrag an die Gemeinde zu stellen, nämlich die Schaffung einer Badegelegenheit, wo man jungen Leuten (getrennt nach Geschlechtern) das Schwimmen beibringen konnte. Wo das war, ist nicht verzeichnet, aber Schwimm- unterricht wurde anscheinend erteilt, wie das folgende wöchentliche Sportprogramm für Sommer 1928 aussagt :
* Montag: Faustball Dienstag: Fußball
* Mittwoch: Deutschball (Schlagball) Donnerstag: Leichtathletik Freitag: Fußball
* Samstag: Leichtathletik
* Montag und Donnerstag: Schwimmen
In den folgenden 4 Jahren scheinen Bestand und Aktivitäten des Turn- und Sportvereins Mitterfels durchaus gesichert gewesen zu sein. Das beweisen z. S. 82 Turnabende im Jahre 1929 mit insgesamt rund 650 Besuchern und 79 Zöglingen (Jugendliche) oder 51 Turnabende im Jahre 1930 mit insgesamt 578 Besuchern. Vereinsintern wurde jedes Jahr unter respektabler Beteiligung das sogenannte "Abturnen" (Siebenkampf: 100 m-Lauf, Hochsprung, Weitsprung, Kugelstoßen, Diskus, Speer, Schleuderball) durchgeführt, wobei jeder der in 3 Klassen eingeteilten Teilnehmer (Aktive - Altherren - Zöglinge) seine Ehre einsetzte, gut abzuschneiden.
Es gab aber auch sportliche Verbindungen nach auswärts: Mitterfelser Turner besuchten Turnfeste in Straubing, Deggendorf, Bogen, Straßkirchen, Viechtach, lrlbach. Einige Male wird auch das Hirschensteiner Bergsportfest erwähnt, das sich großer Beliebtheit erfreute. Die Mitterfelser "Leichtathletikpioniere" Klement Lang und Ludwig Lichtinger erinnern sich heute noch daran, wie die Mitterfelser Teilnehmer früh um 3.30 Uhr zu Fuß zum Hirschenstein marschierten, dort leichtathletische Wettkämpfe und Faustball mit- machten, um zum Schluß auch wieder zu Fuß heimzukehren. Die Fahrt mit dem LKW hätte schließlich 1 RM gekostet! Trotz der Strapazen schnitten die Mitterfelser Teilnehmer am Hirschenstein nie schlecht ab.
1929 wagte man sich erstmals auch an die Prüfungen für das Sportabzeichen. Klement Lang, Ludwig Lichtinger, Paul Kißl, Dr. Norbert Bott und Josef Huber (Haselbach) schafften es auf Anhieb. Und weil der Ludwig Lichtinger, der übrigens in ganz Bayern als hervorragender Schleuderballspezialist bekannt war, einmal die fixe Idee hatte, Boxhandschuhe zu besorgen, fand wöchentlich einmal ein Übungsboxen statt. Der gleiche Ludwig Lichtinger war einmal auch zu einem Lehrgang an der Bayerischen Landesturnanstalt eingeladen.
Aber auch gesellschaftlich verschaffte sich der Turn- und Sportverein immer mehr Achtung und Anerkennung, einmal durch seine Turnerwerbeabende (meist mit Vortrag, turnerischen und musikalischen Vorführungen), dann durch seine Laienspielaufführungen und durch die sogenannten Turnerkneipen; das waren Herrenabende mit turnerischen Gesängen, Klaviervorträgen und Couplet's (kurze Einakter). Kartenspiele waren nicht zugelassen, um die Gemeinsamkeit nicht zu stören. Faschingsbälle wurden nur mehr zusammen mit der Liedertafel und dem Schützenverein abgehalten.
Das erste Fußballfreundschaftsspiel wird 1931 erwähnt. Mit einer erst im Laufe des Jahres zusammengestellten Mannschaft gewannen die Mitterfelser in Stallwang mit 11 : 2, beim Rückspiel in Mitterfels gar mit 14 : 1.
In den Krisenjahren 1931 / 32 blieb auch der Turn- und Sportverein Mitterfels nicht verschont. Seine Finanzen litten anscheinend an Schwindsucht, denn immer wieder liest man vom Sparen und von Absagen (z. B. für das Bezirksturnfest in Vilshofen) wegen zu hoher Kosten. Dann kam gar das Aus, kein plötzliches, sondern ein schleichendes, mehr so wie das Wasser im Sande sich verläuft. Am 23. Januar 1932 fand die letzte Mitgliederversammlung statt, mit viel Optimismus für ein erfolgreiches Weiterarbeiten, aber dann bricht die Chronik ab. Die Wegversetzung von Beamten, die Verlegung von Ämtern mögen eine Rolle gespielt haben, der tiefere Grund aber war die "neue Zeit", der Nationalsozialismus, das "tausendjährige Reich" Hitlers. Neue Akzente wurden gesetzt, neue Verbände gegründet, wer sich nicht einfügen wollte, hatte kein Lebensrecht mehr. So ruhte der Turn- und Sportverein Mitterfels "tausend" Jahre lang.
Der TSV Mitterfels 1949 - 1953
Nachdem die Wirren des Krieges und der Nachkriegszeit überwunden waren und das Leben nach der Währungsreform DM sich in allen Bereichen wieder langsam normalisierte, erfolgte auch im Sport ein neuer Auftrieb. Er fand seinen Ausdruck in der Gründung neuer Sportvereine allenthalben. Auch in der Umgebung von Mitterfels tat sich einiges und das ließ einige Sportbe- geisterte nicht ruhen. Durch intensive "Mundpropaganda" bereiteten sie die Wiedergründung des Turn- und Sportvereins Mitterfels vor. Zur ersten Versammlung am 8. Mai 1949 luden Alfred Albert, Toni Bachmeier und Ernst Hafner alle Interessenten in den Gasthof Abriel (Friedenseiche). Von 100 erschienen Personen ließen sich nach allgemeinen Ausführungen von Alfred Albert gleich 94 als Mitglieder aufnehmen.
Welch große Rolle zu dieser Zeit die Heimatvertriebenen spielten, kann man unter anderem daraus ersehen, daß von den gewählten Vorstandsmitgliedern die Hälfte aus den Reihen der Heimatvertriebenen kam:
1. Vorstand: Anton Bachmeier 2. Vorstand: Willi Scheitler Schriftführer: Ernst Halner Kassier: Franz Schmatz
Beisitzer: Bernhard Hahn und Alfred Schmidt
Einstimmig wurde beschlossen, den alten Namen "Turn- und Sportverein Mitterfels" wieder auferstehen zu lassen. Als Vereinslokal wurde der Gasthof "Friedenseiche" gewählt. Die Gemeinde stellte einen Fußballplatz zur Verfügung, der auch gleich eingeebnet wurde. Es war ungefähr die Hälfte des zur Zeit noch bestehenden, immer noch zu kleinen Platzes. Am 26. Juni 1949 wurde der Platz eingeweiht. 600 Zuschauer sahen bei diesem Anlass eine 2 : 4-Niederlage der Mitterfelser Fußballmannschaft gegen den TSV Stallwang und einen Faustballwettkampf zweier Mannschaften aus Mitterfels. Die Zuschauerkulisse war übrigens auch bei den nächsten Freundschaftsspielen noch sehr ansehnlich. Man zählte nie weniger als 400 Personen.
Nach Freundschaftsspielen gegen Stallwang, Haibach, Konzell und Hunderdorf ging es in die erste Verbandsrunde in der Gruppe 7 Bogen. In 20 Spielen gab es 6 Siege, 3 Unentschieden und 11 Niederlagen bei 15 : 25 Punkten und 36 : 38 Toren. Am 8. 10. 1949 wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Bernhard Hahn für den zurückgetretenen Toni Bachmeier zum 1. Vorsitzenden gewählt. Auch wurde zum ersten Mal ein auswärtiger Trainer verpflichtet, nämlich Torwart Aumeier vorn TSV Straubing.
Sei der Generalversammlung 1950 wurde angeregt, neben Fußball auch Faustball und Leichtathletik zu betreiben. Auch wurde festgestellt, daß man für die Leitung der einzelnen Sportzweige unbedingt jüngere Kräfte bräuchte. Beschlossen wurde, ein Vereinsmitglied auf die Sportschule zu schicken. In Zukunft wolle man besonderen Wert auf die sportliche Ausbildung der Jugendlichen legen, deren sportliche Disziplin sehr zu wünschen übrig lasse. Auch alle übrigen Aktiven sollten sich größerer Disziplin befleißigen und vor allem das Anpöbeln der Schiedsrichter unterlassen, wurde festgestellt. Den Vorsitz in der neuen Vorstandschaft übernahm Dr. Josef Müller. Anton Bachmeier wurde 2. Vorstand, Bernhard Hahn Schriftführer und Edgar Terne Kassier.
Die zweite Fußballrnannschaft habe sich auf eigene Kosten eingekleidet, berichtete Hans Burghardt, weil der Verein das Geld nicht zur Verfügung stellen konnte. Erwähnt wurde auch ein Faustballtreffen der Damen und Herren gegen Neukirchen. Beide Spiele gingen knapp verloren. Ein Höhepunkt war an Pfingsten 1950 (28. 5.) ein Freundschaftsspiel gegen die Landesligamannschaft des TSV Straubing, das von Trainer Aumeier, der zugleich Torwart bei den Straubingern war, vermittelt wurde. Die 3 : 10-Niederlage war Nebensache. 8 Tage später folgte vor 700 Zuschauern ein Auswahlspiel der Gruppe 6 Straubing gegen die Gruppe 7 Bogen in Mitterfels, das die Auswahl der Bogener Gruppe mit 6 : 1 gewann. Toni Bachmeier spielte in den Reihen der Siegermannschaft als linker Läufer.
Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 2. 8. 1950 erfolgte vor allem die Neuwahl eines Teiles der Vorstandschaft. Am bedeutendsten erscheint die Wahl von Ludwig Stumbeck zum Kassier gewesen zu sein, da er die Kassenführung reformierte. Wegen der schlechten Finanzlage des Vereines verzichteten auf seine Bitte hin 7 Gläubiger auf insgesamt 57 DM, die ihnen der TSV schuldete. Von Bedeutung war auch, daß Ernst Hafner in die Vorstandschaft hineingewählt wurde, denn mit ihm gewann der TSV einen Idealisten, der den Verein nie mehr im Stich ließ und stets voll für ihn eintrat und eintritt.
Daß neben Fußball auch noch einiges andere geschah, beweist eine Meldung von 1951 über ein Damenhandballspiel der Mitterfelser in Schwarzach. Auch Faustball wurde ziemlich regelmäßig gespielt und Prüfungen für Sportabzeichen wurden abgelegt.
Die Verbandsrunde 1950 / 51 sah eine wesentlich verbesserte Fußballmannschaft des TSV Mitterfels. In 16 Punktespielen gab es 10 Siege, 3 Unentschieden und 3 Niederlagen bei 23 : 9 Punkten und 54 : 34 Toren.
Der Lohn der verbesserten Leistung blieb nicht aus, denn die Zuschauerzahlen stiegen wieder an und bei der Jahresversammlung am 23. Juni 1951 konnte der Kassier Stumbeck von einer wesentlich verbesserten finanziellen Lage sprechen. Bei der fälligen Neuwahl bleibt vieles beim Alten, es taucht aber der Name Walter Uekermann zum erstenmal auf (2. Vorstand). Später wurde er der Verbindungsmann vorn TSV zum Landkreis.
Am 5. 8. 1951 führte der TSV Mitterfels sein erstes Pokalturnier durch, das vom TSV Stallwang gewonnen wurde. Im Spieljahr 1951 / 52 wurden insgesamt 27 Punkte-, Pokal- und Freundschaftsspiele ausgetragen: es gab 12 Siege, 2 Unentschieden und 13 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 59 : 76. Unter anderem gastierte auch wieder der TSV Straubing mit fast allen Starmmspielern in Mitterfels (l. 6. 52). Die durch einen Gastspieler aus Straubing verstärkten Mitterfelser verloren mit 1 : 9.
Die Generalversammlung vom 21. 6. 1952 zeigt trotz allem Optimismus schon deutlich Zerfallserscheinungen; insbesondere auch dadurch, daß die zunächst für den 14. Juni angesetzte Versammlung wegen zu geringer Beteiligung um eine Woche verschoben werden mußte. Der Vorsitzende sprach in seinem Geschäftsbericht von den großen Schwierigkeiten der Fußballabteilung. 9 Spieler der ersten Mannschaft seien abgewandert und der Spiel- betrieb habe nur mit großer Mühe aufrecht erhalten werden können. Die finanzielle Lage des Vereins sei gesund, berichtete Kassier Stumbeck, doch sei Sparsamkeit notwendig.
Angesprochen wurde bei dieser Versammlung auch das Problem der auswärtigen Spieler. Sie waren nämlich zu viel und man verlangte, daß der Einsatz fremder Spieler in gewissen Grenzen gehalten werden müsse. Es war nämlich durchaus kein Wunder, daß die Jugend dem Verein ohne Interesse gegenüberstand, rechnete sie sich doch bei der ständigen Anwerbung von auswärtigen Spielern keine Chance aus, einmal in die erste Mannschaft zu kommen.
Das Spieljahr 1952 / 53 begann am 20. 7. 1952 und endete für die Mitterfelser am 10. 8. 1952, also nach genau 3 Wochen. Wegen der hohen Ausgaben konnte kein geregelter Spielverkehr der Fußballmannschaft aufrecht erhalten werden. Auch konnte nur mehr mit Mühe und Not eine Mannschaft auf die Beine gestellt werden. Die Vorstandschaft sah sich deswegen gezwungen, die Fußballabteilung aus der Verbandsrunde zurückzuziehen. Daß damit auch der TSV wieder ruhte, ist klar, wenn man weiß, daß der Fußball in diesem zweiten Abschnitt der Geschichte des TSV Mitterfels-Haselbach die weitaus dominierende Rolle spielte, trotz einiger schüchterner Versuche, Faustball, Handball und Leichtathletik mit einzubeziehen.
DER TSV MITTERFELS-HASELBACH HEUTE
(Zusammengestellt von Paul Stahl nach Berichten der Abteilungsleiter)
Der TSV Mitterfels-Haselbach stellt sich heute stark und einig und aktiv wie nie zuvor dar.
Mit seinen mehr als 600 Mitgliedern steht er nicht nur unerreicht an der Spitze aller Ortsvereine von Mitterfels und Haselbach, sondern zählt auch zu den mitgliederstärksten Sportvereinen des Landkreises Straubing-Bogen und darüber hinaus.
Durch seine Ausdehnung auf die beiden Nachbargemeinden übt er einen nicht zu unterschätzenden integrierenden Effekt aus.
Mit seinen 9 verschiedenen Abteilungen bietet der TSV Mitterfels-Haselbach im Leistungssport und im Breitensport für jeden Interessenten die Möglichkeit sportlicher Betätigung.
Den Kern des Vereins bildet nach wie vor die
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Sie unterhält derzeit 5 Wettkampfmannschaften, die mit mehr oder weniger Erfolg um Siege und Punkte kämpfen: 2 Seniorenmannschaften, eine Jugend- und eine Schülerelf, sowie eine Altherrenmannschaft. So konnte z. B. die Jugendmannschaft in der Saison 1973 74 die Meisterschaft in der Jugendgruppe Bogen und in der Saison 1974/75 die Vizemeisterschaft in der nächsthöheren Klasse erreichen.
Der bisher stolzeste Erfolg gelang der ersten Seniorenmannschaft in der Spielsaison 1975/76: der Aufstieg in die B-Klasse. Leider endete dieser Höhenflug in der Saison 1976/77 mit dem Wiederabstieg in die C-Klasse. Die Stimmung in der Abteilung ist aber trotzdem gut und die Aktiven haben sich vorgenommen, in der Spitzengruppe der C-Klasse mitzumischen.
Die Altherren-Mannschaft macht sich zwar nicht mehr um Punkte verdient, sie gewann aber, durch zahlreiche Freundschaftsspiele in der näheren und weiteren Umgebung viele Freunde. Dazu kommt, daß sie als beliebter Gegner für Mannschaften von außerhalb Bayerns zugleich den Interessen des Luftkurortes Mitterfels in Sachen Urlauberwerbung dient.
Das größte Problem für Abteilungsleiter Walter Sörgel und für die ganze Fußball-Abteilung, von den Schülern bis zu den Alten Herren, ist die völlig ungenügende Sportstätte. Soll der Fußball in Mitterfels-Haselbach Zukunft haben, ist eine schnelle Abhilfe unbedingt erforderlich. Dies ist auch die Bitte der Fußball-Abteilung an alle Verantwortlichen in Sport und Politik im Jubiläumsjahr.
Eine andere, sehr aktive und erfolgreiche Abteilung des TSV Mitterfels-Haselbach, besteht seit nunmehr genau 10 Jahren, nämlich die
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Georg Kühbacher gründete diese Abteilung am 5. 1. 1967 - zu diesem Zeitpunkt bedeutete "Judo" in Niederbayern etwas absolut Neues. 27 Gründungsmitglieder sorgten dafür, daß dieser Wettkampfsport in Mitterfels und Umgebung schnell ein Begriff wurde.
Schon zwei Jahre danach machte ein Mitterfelser Judosportler von sich reden: Josef Stöckl wurde "Bayerischer Jugendmeister 1969" und schließlich auch "Süddeutscher Meister" - heute kämpft Stöckl in der Bundesliga und zählt zu den deutschen Spitzenjudoka.
Ein weiterer Mitterfelser Judosportler machte zwei Jahre später den Namen Mitterfels über die bayerischen Landesgrenzen hinaus bekannt: Werner Käser konnte 1971 "Deutscher Jugendmeister" werden und anschließend 3. Internationaler Meister. Ein Mitterfelser Mädchen wollte dem nicht nach- stehen: Heidi Grimm erkämpfte sich den deutschen Meistertitel im gleichen Jahr-. 1972 errangen gleich drei Mitterfelser Mädchen den Titel einer "Süddeutschen Meisterin": Astrid Bogner, Doris Bogner und Heidi Grimm.
Die herausragenden Erfolge dieser 5 Judoka zeigen beispielhaft die Früchte eines konsequenten Trainings und einer hervorragenden Abteilungsführung. Unzählige gute und sehr gute Einzelerfolge der Schüler, Jugendlichen und Senioren auf niederbayerischer, südbayerischer und bayerischer Ebene füllten während der letzten 10 Jahre zweieinhalb Chronikbände.
Die Seniorenmannschaft erwarb sich seit 1973 großes Ansehen; da nämlich stieg sie aus der Bezirksliga Niederbayern in die Landesliga Süd auf und er- kämpfte sich auch hier im Jahre 1974 die Meisterschaft. Das bedeutete den Aufstieg in die zweithöchste Kampfklasse, die Bayernliga, wo der Neuling 1975 nach guten Leistungen den 3. Tabellenplatz errang, den er auch heuer wieder innehat. Heinrich Werner führte zu dieser Zeit die Abteilung.
Seit April 1977, unter dem neuen Abteilungsleiter Karl Klein, präsentiert sich die Judoabteilung neben der Seniorenmannschaft in der Bayernliga mit einer zweiten Mannschaft in der Landesliga Süd. Ermöglicht wurde dies durch die Zusammenarbeit mit den Straubinger Judoka. Auch eine Schüler- und eine Jugendmannschaft wurden auf die Beine gestellt, die gleich mit einem zweiten und einem dritten Platz in Niederbayern auftrumpften. Die gut besuchten Trainingsabende zeigen, daß Team-Geist und Kameradschaft hochgehalten werden.
Eine Unterabteilung betreibt unter Leitung von Sportkamerad Feldmeier mit großem Erfolg die Selbstverteidigung.
Viel vorgenommen hat sich für die neue Saison die
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Sie startet unter Leitung von Reinhard Stolz gleich mit 7 Mannschaften in die Punktespiele und steht nach der DJK Straubing damit an zweiter Stelle im Spielkreis Straubing. Aber auch im übrigen Niederbayern gibt es wenig Vereine, die soviele Mannschaften stellen können. Zugleich ist dies aber auch das größte Problem der Abteilung. Sie bräuchte unbedingt weitere Trainingsmöglichkeiten, denn 6 Trainingsstunden pro Woche sind für rund 50 aktive Spieler einfach zu wenig.
Die Tischtennisabteilung war während des letzten Jahres besonders bei den Schüler- und Jugendturnieren erfolgreich. Vier Kreisjahrgangssieger und drei Kreismeistertitel waren die Ausbeute des letzten Jahres, darüber hinaus gab es noch viele zweite und dritte Plätze. Sepp Groß aus Haselbach wurde ohne Satzverlust niederbayerischer Schülermeister und zusammen mit Stefan Hafner holte er sich seinen zweiten Titel im Doppel. Vom Sportlichen her am höchsten einzustufen ist der zweimalige Gewinn des Kreisranglistenturniers durch Klaus Wiesmüller, der gegen sämtliche Straubinger Asse erfolgreich blieb. Der beste Jugendspieler des Spielkreises gehört genauso wie der Drittplazierte der Rangliste, Franz Gaudan, der Kreisauswahlmannschaft an.
Die erste Herrenmannschaft hat nach einer famosen Rückrunde den Abstieg aus der 1. Kreisliga (A-Klasse) vermeiden können. Ihr Ziel in der neuen Saison ist ein Mittelplatz. Die zweite und dritte Mannschaft werden in der 11. bzw. 111. Kreisliga Straubing spielen und sicher gute Plätze belegen. Die Damenmannschaft spielt in der Bezirksliga Niederbayern (Passau - Landshut). Das Ziel ist der Klassenerhalt.
Die Schüler starten heuer gleich mit zwei Mannschaften. Die erste Schülermannschaft hat sich vorgenommen, am Ende unter den ersten Drei zu sein, die zweite wird wohl noch Lehrgeld zahlen müssen.
Erstmals spielt ein Mädchenteam in der neugebildeten Mädchen-Kreisliga mit. Es wird schwer werden, weil die Mitterfelser Schülerinnen in dieser Klasse auch auf wesentlich ältere Gegnerinnen (bis 18 Jahre) treffen werden.
Alles in allem besteht Grund zur Zufriedenheit. Um den Leistungsstand halten oder noch steigern zu können, sind weitere Anstrengungen notwendig. Dazu gehörte aber ein zweiter voller Trainingsabend.
Rudolf Hopfner war der Initiator bei der Gründung der
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am 12. Mai 1973. Mit ihm zusammen bilden heute wie damals eine Gruppe von Stallwanger Lehrerkollegen den Kern der Mannschaft. Ziel der Abteilung war es, einen geordneten und leistungsorientierten Spielbetrieb durchzuführen.
Nach einigen Geburtswehen - im ersten Spieljahr 1973 / 74 zierte man das Tabellenende - schälte sich aus den vielen Volleyball-Interessenten eine schlagkräftige, zuverlässige und homogene Schar von Idealisten heraus, denen auch Rückschläge und harte Trainingsarbeit nichts anhaben konnten.
Der Erfolg stellte sich bald ein: Nach mittleren und vorderen Tabellenplätzen im Laufe der letzten Jahre rutschte man heuer haarscharf an den Aufstiegs- spielen zur Bezirksliga vorbei.
Die Lehrer in der Mannschaft bildeten mit einigen Straubinger Lehrern außerdem eine Spielgemeinschaft, die in den Jahren 1975 und 1976 die niederbayerische Lehrermeisterschaft errang.
Die Volleyball-Abteilung des TSV Mitterfels-Haselbach hat mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen; es fehlt am Nachwuchs. Ein Grund dafür mag sein, daß viele Volleyballbegeisterte vorzeitig und mutlos wieder aufgeben, da es relativ lange dauert, bis man sich das technische Rüstzeug für diesen Sport angeeignet hat. Ein weiterer Nachteil sind die langen Fahrten im ganzen niederbayerischen Raum. Doch werden Spieler und Zuschauer immer wieder entschädigt durch die Rasanz und Dramatik dieses schneien und konzentrierten Geschicklichkeits-Wettspiels.
Weitere Interessenten und ein weiter so schönes und harmonisches Verhältnis wie, bisher in der Abteilung wünscht sich auch die
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unter Leitung von Reinhold Angerer. Die Abteilung wurde erst vor 3 Jahren gegründet, obwohl der TSV Mitterfels-Haselbach, dem Trend der Zeit (Skifahren = Volkssport) folgend, schon seit 1968 regelmäßig Ski-Gymnastikkurse unter Leitung von Adolf Pöschl durchführte. Heute bietet die Abteilung allen Skienthusiasten ein abwechslungsreiches und reichhaltiges Programm, das von der Skigymnastik über Skikurse, bis hin zu gesellschaftlichen Veranstaltungen reicht. Höhepunkte sind die alljährlichen gemeinsamen Skiurlaubstage.
Weil die Skikurse der Abteilung für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene, immer beliebter werden und dafür qualifizierte Kräfte notwendig sind, hat man damit begonnen, aktive Kräfte als 0,bungsleiter auszubilden.
Der Mensch ist auf Bewegung ausgerichtet, aber nicht jeder kann Leistungssport betreiben; hier tritt der
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auf den Plan. Die Trimm- und Lauftreff-Welle hat auch das letzte Dorf erreicht. Im TSV Mitterfels-Haselbach trug man durch Frauengymnastik, Herrenturnen und Kinderturnstunden längst dieser Tatsache Rechnung. In vorbildlicher Weise wird die Arbeit seit mehreren Jahren durch Abteilungsleiter Alois Bernkopf fortgesetzt. Er hat erkannt, daß gerade im Verein in Sachen Breitensport klare Vorzüge gegeben sind. Seit drei Jahren findet regelmäßig in den Sommer- und Herbstmonaten der Lauftreff statt, der sich steigender Beliebtheit erfreut. Dazu kommen Volkssportveranstaltungen, wie das Volks- schwimmen im heurigen Sommer. Nicht nur Mitglieder, auch Nichtmitglieder sind dazu in der Sportgemeinschaft willkommen. Verantwortungsbewusste Übungsleiter sorgen für gute Organisation und fachkundige Betreuung.
Der Bau der Volksschulturnhalle brachte auch für den allgemeinen Sportbetrieb einen vorher nicht für möglich gehaltenen Aufschwung. Mitterfelser Frauen gründeten zusammen mit Elisabeth Fischer im Jahre 1967 die
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Das Angebot zur körperlichen Ertüchtigung kam bei den Mitterfelser Frauen und Mädchen gut an, so daß in der Folgezeit die Mitgliederzahl dieser neuen Abteilung ständig stieg. Derzeit gehören 74 Mitglieder der Abteilung an, die mehr oder minder regelmäßig die wöchentlichen Übungsabende besuchen. Auch auf die Pflege der Geselligkeit wird entsprechend Wert gelegt. Seit ca. 1 Jahr wird die Abteilung von Roswitha Hafner geführt.
Auch in Haselbach sind die Frauen aktiv. 35 bis 40 Mitglieder zählt die dortige Damen-Gymnastikgruppe, die dem TSV Mitterfels-Haselbach seit einigen Jahren angeschlossen ist. Sie treffen sich unter Leitung von Helga Kraus vollzählig und regelmäßig.
Die jüngste Abteilung des TSV Mitterfels-Haselbach besteht seit 1975, die
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Sie erfreut sich großer Beliebtheit; die wöchentliche Turnstunde am Donnerstag unter Leitung von Friederike Döbereiner besuchen durchschnittlich 18 - 20 Kinder im Alter von 3 - 7 Jahren. In spielerischer Form werden die Kleinen gezielt an bestimmte Bewegungen und an die Geräte herangeführt.
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1958 - 1977
Ohne anderen Funktionären und Aktiven des TSV Mitterfels-Haselbach weh zu tun, muß man für den dritten Abschnitt der Geschichte des Mitterfelser Sportvereines zwei Namen besonders herausstellen: Karl Rauscher und Adolf Pöschl. Sie gaben dem TSV die nötigen Impulse, daß er das wurde, was er heute ist: Ein Sportverein, der zwei Wege geht; der neben dem Spitzen- und Leistungssport auch ganz bewußt und erfolgreich den Breitensport pflegt und gerade dadurch bei der Bevölkerung in Mitterfels und Umgebung Anerkennung findet.
Bei der Wiedergründung des TSV Mitterfels im Jahre 1958 spielten die beiden freilich noch keine Rolle. Da war es, wie schon vorher, die Jugend, die keine Ruhe gab. Jugendliche benützten in den Jahren vorher den Spielplatz hinter dem Feuerwehrgerätehaus als ihren Bolzplatz, man traf sich fast täglich, aber es befriedigte nicht, denn in anderen Orten regte sich das Vereins- leben und es gab Teilnahme an Verbandsrunden. So wollten auch die Mitterfelser ihre Kräfte mit anderen messen.
Zur Wiedergründungsversammlung am 31. Mai 1958 erschienen rund 50 Personen, unter ihnen waren auch solche, die warnten und auf das "Sterben" des Vereins im Jahre 1952 hinwiesen. Aber der Gedanke, den TSV Mitterfels wieder aufleben zu lassen, behielt die Oberhand. Dr. Josef Müller wurde als erster Vorstand gewählt. Der alte "Kämpe" Anton Bachmeier war auch wie- der mit von der Partie. Bald konnte eine damals in Mitterharthausen stationierte amerikanische Einheit gewonnen werden, die den Fußballplatz kostenlos planierte. Das größte Hindernis für den Beginn eines geregelten Fußballbetriebes war eine Schuld beim Bayerischen Fußballverband von 1952 her. Sie mußte erst bezahlt werden, dann sollten erst die Pässe der Mitterfelser Fußballer genehmigt werden. Hermann Schwarz sen. fuhr extra nach München, bezahlte die Schuld und brachte die Pässe mit. Einige Tage später, am 31. August 1958 fand das erste Spiel statt. Interessant, die damalige Mannschaftsaufstellung zu kennen: Bert Schwinghammer, Hans Jakob, Herwig Hoinkes, Helmut Hollmer, Erich Hafner, Werner Gattung, Werner Lang, Xaver Kronfeldner, Ernst Zeuner, Richard Siegmund und Adolf Pöschl gehörten auch schon zum Spielerstamm.
Bei der Jahreshauptversammlung 1959 taucht schon der Name Karl Rauscher auf, er wurde als 2. Vorstand gewählt, erster Mann wurde Anton Bachmeier. Bachmeier schaffte in dieser Zeit etwas, wovon die Fußballer längst träumten, eine Umkleide- und Waschkabine am Sportplatz. Er mußte dabei aber soviel Ärger schlucken, daß er zurücktrat und Karl Rauscher kommissarisch für den Rest des Vereinsjahres die Geschäfte führte.
Unter Rauschers Führung entwickelte der Verein eine rege Aktivität. Fußball wurde nicht nur gespielt, sondern auch trainiert, bei schlechtem Wetter sogar in der Halle (Bahnhof). 1960 fand der erste TSV-Faschingsball mit Tombola statt, im gleichen Jahr wurde der Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Mitterfels eingetragen. Bei der Jahreshauptversammlung 1960 konnte Rauscher schon von 113 Mitgliedern berichten. Adolf Pöschl wurde Schriftführer. Die Fußballer überstanden die erste Verbandsrunde ganz gut, errangen 32 - 28 Punkte und schossen 71 Tore, mußten allerdings auch 79 hinnehmen.
In der Folgezeit gab es fast jedes Jahr von Neuerungen zu berichten. 1961 z. B. wurde eine 2. Fußballmannschaft gegründet. Außerdem entstand durch Initiative von Franz Schmatz und einigen Interessenten eine Tischtennisabteilung, die nach kurzer Anlaufzeit recht gut herauskam. Vorstand Rauscher regte die Einführung einer Vereinsehrennadel an und ein Platzausschuss wurde gegründet, um das Problem "Rasen für den Sportplatz" zu lösen.
Einen ersten stolzen Erfolg errang die Fußballmannschaft bei einem Pokalturnier im Juli 1962 in Parkstetten. Sie wurde Turniersieger durch einen Sieg über den B-Klassisten Post SV Straubing.
Im Winter 1963 wurden erstmals interne Skimeisterschatten ausgetragen, nachdem "Skifan" Franz Schwinghammer für die Gründung einer eigenen Skiabteilung gesorgt hatte. Er errang auch den Sieg in der Kombination, während Adolf Pöschl im Slalom und Bert Schwinghammer in der Abfahrt erfolgreich waren.
Bei der Jahreshauptversammlung 1963 wurden erstmals Vereinsehrennadeln verliehen, eine Verbesserung der Sportplatzverhältnisse wurde angekündigt, die Abnahme von Sportleistungsabzeichen und die Wiedereinführung des Faustballsportes angeregt. Der neugestaltete Sportplatz wurde im Rahmen eines Sportfestes im Sommer 1963 eingeweiht, Bürgermeister Hafner, Landrat Hafner und Vorstand Rauscher waren die Redner. Bei gleicher Gelegenheit wurden die ersten Sportleistungsabzeichen verliehen. Ein Fußballpokalturnier und ein Tischtennis-Freundschaftstreffen der Damen (gegen TTC Straubing) sowie ein Bierzelt rundeten das Festprograrnm ab. Es war das erste Sportfest, im Jahre 1978 kann also schon das 15-jährige Jubiläumssportfest gefeiert werden. Die Mitterfelser Fußballmannschaft zu dieser Zeit: Schwinghammer, Jakob, Pöschl, Hopfner, Schwarz, Hafner Erich, Gattung, Hafner Ludwig, Urban, Koller, Keiper.
1964 wurde Ernst Hafner neuer TSV-Vorstand. Durch Beschluß der Hauptversammlung wurde eine Altherren-Fußballmannschaft gegründet. Die 1. Mannschaft erreichte mit einem 4. Tabellenplatz ihr bisher bestes Saisonergebnis, die Jugend landete auf dem 3. Platz. Erstmals wurde auch eine Schülermannschaft eingesetzt.
Das Sportfest 1964 brachte erstmals das Zusammengehen mit den Schützen. Diese "Ehe" erwies sich in den Jahren seither als äußerst wirkungsvoll und zweckmäßig, deshalb auch der Name "Sport- und Schützenfest". Im übrigen wurde dabei auch wieder einmal Faustball gespielt. Es war leider nur eine "Eintagsfliege".
Bei der Jahreshauptversammlung l965, bei der Karl Rauscher wieder zum 1. Vorstand gewählt wurde, konnte Vorstand Hafner berichten, daß die Mitgliederzahl, besonders durch die eifrige Werbung von Schriftführer Pöschl, auf 154 angewachsen sei. In diesem Jahr erstellte man erstmals eine Lichtanlage auf dem Sportplatz. Das Pokalturnier beim Sport- und Schützenfest gewann die TSV-Mannschaft vor Steinach.
Ab dem Jahr 1966 kamen die Mitterfelser Tischtennissportler immer stärker heraus, sicher auch ein Verdienst des neuen TT-Abteilungsleiters Adolf Pöschl. Erst waren es die TT-Damen im April, die Meister der Kreisliga wurden, dann folgten im Juni die TT-Herren, die den Meistertitel in der Kreisklasse errangen. Frau Kruschke, Elke Bachmeier und Renate Vogl bei den Damen, Kruschke, Pöschl, Kolibius und Haitzer bei den Herren waren die Meister.
Im gleichen Jahr stieg die Mitgliederzahl des TSV auf 180 und die Fußballer erhielten den Fairneßpokal des Spielkreises Straubing für die Jahre 1961 - 1965. Die TT-Abteilung besuchte den Bayerischen Rundfunk u. trug Freundschaftskämpfe mit der dortigen Betriebssportgemeinschaft aus, der Gegenbesuch der Münchener erfolgte im September. Im Jahre 1966 fanden immer wieder überörtliche Tischtennisveranstaltungen in Mitterfels statt, wobei sich auf Mitterfelser Seite besonders die Damen hervortaten: Geschwister Edith und Margot Schmidbauer und Inge Schmalzl.
Das Jahr 1967 führte zum endgültigen Durchbruch für den Breitensport. Erst aber gab es eine entscheidende Gründung: Seit 5. 1. 1967 existiert in Mitterfels eine Judo-Abteilung. Gründer war Georg Kühbacher, dessen Name für immer mit dem TSV Mitterfels verbunden bleibt. Nach der Skigymnastik im Herbst 1966, erstmals geleitet vom staatl. gepr. Skiübungsleiter Pöschl, bildeten sich auch zwei Gymnastikabteilungen: die für Damen unter Leitung von Elisabeth Fischer und die für Herren unter Leitung von Paul Stahl. Die Mitgliederzahl schnellte hoch auf 242. 1967 wurden die TT-Herren wieder Meister der Kreisklasse, belegten die Tischtennismädchen bei einem Kreisranglistenturnier die ersten vier Plätze (zu den bereits genannten kam noch Monika Hainz) und errangen die Judoka die niederbayerische Mannschaftsmeisterschaft vor Passau, Deggendorf, Landshut und Abensberg.
Beim Sport- und Schützenfest 1967 gab es erstmals zwischen den Fußballpokalkämpfen Judo-Vorführungen.
Karl Rauscher erhielt 1968 die Ehrennadel des Bayerischen Landessportverbandes. In diesem Jahr drang mit Peter Baumann erstmals ein Mitterfelser Judosportler auf süddeutsche Ebene vor. (Süddeutscher Juniorenmeister) und die TT-Damen wurden niederbayerischer Pokalmeister. Im Winter wurden wieder Schüler- und Jugendskimeisterschaften am Kapflhof ausgetragen.
Die Jahreshauptversammlung 1969 berichtet von ansteigenden Mitglieder- zahlen, 307 sind es in diesem Jahr schon, damit rückt der TSV an die Spitze der Ortsvereine. Die zweite Fußballmannschaft erreicht in dieser Saison die Vizemeisterschaft in ihrer Klasse. Beim Sport- und Schützenfest kommt es zu einer interessanten Begegnung: TSV Mitterfels gegen eine Mannschaft von aktiven Olympiateilnehmern der Winterolympiade von Grenoble, zusammengefaßt in Inzell-Frillensee. Nach jahrelanger intensiver und erfolgreicher, idealistischer und opfervoller Arbeit für den TSV Mitterfels tritt Karl Rauscher im Jahre 1970 endgütig vom Posten des 1. Vorsitzenden ab, bleibt aber dem Verein als Hauptkassier nach wie vor treu. Adolf Pöschl wird mit überwältigender Mehrheit zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt, die Vereinsmitglieder hätten, wie die Zukunft zeigte, keine bessere Wahl treffen können.
Die Mitgliederzahl stieg weiter, es waren nun 336. 1970 gab es wieder eine Reihe schöner Erfolge: Skikurse konnten für die Schuljugend abgehalten werden, Vereinsmitglieder wurden als Schiedsrichter ausgebildet-, am erfreulichsten: die Fußballjugend (von Heinz Uekermann geleitet) wurde Vizemeister in ihrer Klasse. Beim Sport- und Schützenfest trafen sich nach 12 Jahren wieder alle alten Kameraden des Fußballes, es gab ein schönes Wieder- sehen und ein erstklassiges Fußballspiel.
1971 sorgte die Judoabteilung für Paukenschläge: Werner Käser wurde zunächst süddeutscher Judo-Jugendmeister, und schließlich schaffte er als erster Mitterfelser eine Deutsche Meisterschaft-. Deutscher Judo-Jugendmeister 1971; er erhielt in Mitterfels bei seiner Rückkehr einen rauschenden Empfang, eine Wagenkolonne holte ihn vom Bahnhof Straubing ab. Nicht ,viel später sorgte Heidi Grimm zum zweiten Mal dafür, daß der Name TSV Mitterfels bei deutschen Meisterschaften ganz vorne erschien, sie wurde ebenfalls Deutsche Jugendmeisterin.
Die Fußballjugend, in den Vorjahren behutsam aufgebaut, im Vorjahr Vizemeistern errang 1971 die Meisterschaft in der Jugendrunde Bogen-Ost. In diesem Jahr führte der TSV Mitterfels erstmals auch Trimmspiele für die Allgemeinheit durch.
Bei der Jahreshauptversammlung 1972 wird einer der verdientesten Funktionäre des TSV Mitterfels verabschiedet: Georg Kühbacher. Sein Weggang hinterlässt in der Judoabteilung eine Lücke, die nicht gleich wieder geschlossen werden kann. 350 Mitglieder zählt jetzt der TSV, die Diskussion um einen neuen Sportplatz beginnt in den Mittelpunkt zu rücken. Ein Volksturntag im Rahmen der Trimmspiele bringt große Beteiligung. Der TSV Mitterfels gewinnt wieder sein eigenes Fußballpokalturnier im Rahmen des Sport- und Schützenfestes. Für einen Höhepunkt sorgt noch mal die Judoabteilung: Sie empfängt die kanadische Judo-Jugendnationalmannschaft.
Die Hauptversammlung 1973 berichtet von 429 Mitgliedern, eine stolze Zahl, die aber in den folgenden Jahren noch übertroffen wird. Neu eingerichtet wird ein Lehrgang für Selbstverteidigung (Jiu-Jitsu), geleitet von Sportkamerad Feldmeier. Der Lehrgang muß in der Turnhalle Haselbach abgehalten werden, denn die Mitterfelser Turnhalle ist durch die einzelnen Abteilungen schon überplanmäßig belegt. Herrenturnen z. B. schläft ganz ein, weil kein annehmbarer Termin zur Verfügung gestellt werden kann.
Im Jahre 1974 wird endlich ein Wunsch vieler Mütter erfüllt: Unter der Leitung von Friederike Döbereiner entsteht eine Abteilung Kinderturnen im TSV Mitterfels. Das Echo ist überwältigend, Kinder im Alter von 3 - 7 Jahren kommen regelmäßig zu dieser Turnstunde, meist sind es rund 25. Die Judoabteilung erhält Besuch: Angeblich die japanische Jugendnationalmannschaft - in Wirklichkeit stellt sich dann heraus, daß es Nachwuchskämpfer sind, die Erfahrung sammeln sollen und von den Mitterfelsern besiegt werden können. Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch, ein Kameradschaftsabend wurde ebenfalls ein voller Erfolg.
Etwas Bedeutungsvolles geschieht noch in diesem Jahr 1974: Mitterfels beteiligt sich an dem Wettbewerb "Sportliche Gemeinde" und wird in seiner Größenklasse sogar Niederbayernsieger; TSV-Vorsitzender Adolf Pöschl er- hält aus der Hand von Ministerpräsident Goppel in München Pokal und Urkunde. Und noch etwas: Nachdem schon 1971 die Tatsache, daß Haselbacher hervorragend in den einzelnen TSV-Abteilungen vertreten sind, zur Aufnahme des Haselbacher Herrenturn-Abteilungsleiters Alois Bernkopf in den Ausschuß des TSV Mitterfels geführt hatte, kam jetzt eine Fusion zustande. Haselbacher Sportler wurden voll integriert in den TSV Mitterfels. Der honorierte dies 1976 mit der Umbenennung in "TSV Mitterfels-Haselbach ".
Von 1974 ist aber noch zu berichten, daß Heidi Grimm zum zweiten Mal deutsche Meisterin wird und daß sie überhaupt im Judo einen stellen Aufstieg nimmt.
Außerdem gründet Rudi Hopfner eine Volleyballabteilung, die nicht sehr viele Mitglieder an sich ziehen kann, aber sich als sehr dauerhaft erweist und in der Zwischenzeit schon Erfolge aufzuweisen hat. 540 Mitglieder im Jahre 1975 und 607 Mitglieder im Jahre 1976 sprechen eine deutliche Sprache: die Bevölkerung ist zufrieden mit der Tätigkeit und dem Angebot des TSV Mitterfels-Haselbach, der 1976 auch noch den Trimm-Trab in sein Programm aufnimmt.
Zu seinem 50-jährigen Jubiläum kann man dem TSV Mitterfels-Haselbach nur eines wünschen: Es möge das Vereinsleben gedeihen wie in den letzten Jahren, es möge das gegenseitige Verstehen bleiben wie zur Zeit und es mögen vor allem neben dem hervorragenden ersten Vorsitzenden Adolf Pöschl dem Verein auch die vielen tüchtigen Funktionäre erhalten bleiben.
Dem Chronisten bleibt noch zu sagen: Diese Chronik hätte doppelt so lange werden können, hätte man alle die vielen Einzel- und Mannschaftserfolge aufgeführt, die im Laufe der Jahre sich einstellten. Es war aber die Aufgabe, ein rundes Ganzes zu schaffen, das gebot Zurückhaltung und Auswahl.
Paul Stahl