Am vergangenen Samstag, 21.05.22, trafen sich Judo-Trainer, Kyu-Prüfer und interessierte Judoka aus Mitterfels und ganz Bayern zur gemeinsamen Fortbildung über das Kyu-Graduierungssystem. Wie bei den drei vorausgegangenen Lehrgängen dieser Art stieß auch der letzte der Reihe auf große Resonanz und war mit 46 Teilnehmenden ausgebucht. Als Referenten des BJV leiteten Jens und Sven Keidel sowie Jochen Haucke die Fortbildung. Sven Keidel vertrat zusätzlich als Ansprechpartner die Neuerungen im Graduierungssystem von Seiten des DJB.
Als Einstieg setzten sich die Judoka in Gruppen kritisch mit dem Stellenwert der Kyu-Prüfung in Verband, Verein, Kader, Breitensport und Anfängertraining auseinander und erörterten Stärken und Probleme des bis dato geltenden Prüfungskatalogs. Insbesondere waren die mangelnde Individualität und die vermeintliche Trennung von Wettkampf- und Prüfungstechniken nach dem bisherigen System wesentliche Kritikpunkte.
Dies aufgreifend wurde im Anschluss das neue Graduierungssystem des DJB vorgestellt, welches vom Anfänger bis zum Kaderathleten mehr Individualität sowie den Trainern mehr Flexibilität bieten soll. Sowohl für beginnende wie auch fortgeschrittene Judoka gibt es einen Pool aus Techniken, deren Reihenfolge individuell gewählt werden kann. Aufbauend wird das Repertoire zur nächsten Gürtelstufe gefestigt und entsprechend erweitert. Zudem geht der Fokus des neuen Graduierungsansatzes weg von den Grundformen hin zum Lösen von Situationen.
Nach der theoretischen Vorstellung des Katalogs ging es bereits vor der Mittagspause an dessen exemplarische Umsetzung: das Herstellen, Erarbeiten und technische Lösen von Situationen. Am Nachmittag folgten hierbei auf Wurftechniken auch Elemente der Ne-waza.
Wie über den gesamten Lehrgang hinweg nahmen sich auch zum Abschluss die Referenten genügend Zeit, um ausführlich auf diverse, teils kritische Rückfragen zu den Neuerungen und deren Umsetzung einzugehen. So wurden Trainer und Kyu-Prüfer mit viel Input zurück in ihre Heimatvereine entlassen und durch sie wird sich zeigen, wie erfolgreich sich das neue Graduierungssystem ab Juli mit einem Übergangszeitraum von 18 Monaten als neue Routine im Vereins- und Trainingsalltag etabliert.
Danke an die drei Referenten des BJV/DJB für die Einblicke und neue Perspektive zum Thema Kyu-Prüfung!